Ein Kasten Bier am Tisch in Quy Nhon

In Quy Nohn machen die wenigsten europäischen Touristen halt, dabei ist es hier gar nicht so übel. Weniger Trubel als in Nha Trang, aber eine Menge Restaurants und ein sehr schöner Strand. Wir kamen hier am späten Abend an und haben uns nach dem Einchecken in unser kleines Hotel mit dem passenden Namen „Ngoc Quy Mini House“ ein Lokal gesucht, um unseren Hunger zu stillen. Wir fanden auch eins, das uns gefiel und wie eine kleine Fischmarkthalle aussah, in der man an langen Tischen und Bänken Platz nahm. Es war gut besucht und, für uns sehr wichtig, die Speisekarte war zumindest teilweise in Englisch. Wir bestellten also zwei Bier und etwas zu essen und schon wurde uns, wie auch den anderen Gästen, eine ganze Kiste Saigon-Bier und ein Eimer mit Eis an den Tisch gestellt. Sehr praktisch, denn so muss die Bedienung nicht ständig Getränke bringen. An Eis im Bier haben wir uns inzwischen gewöhnt, neigen aber zur Freude der Wirte dazu, recht schnell zu trinken, bevor der Gerstensaft zu wässrig wird.

Am nächsten Tag spazierten wir zu einer der wenigen Sehenswürdigkeiten Quy Nhons, den Cham Türmen. Die Anlage war bei Weitem nicht so groß wie die in Nha Trang, dafür hatten wir sie, abgesehen von ein paar jungen Chinesen, die sich dort gegenseitig fotografierten, alleine für uns. Neben den Türmen gab es praktischer Weise ein kleines Cafe´, das auch Cappuccino anbietet. Wir waren dann etwas verwundert, warum die geheimnisvoll lächelnde Bedienung die Bestellung nicht notierte, sondern uns auf einem Vordruck das Gewünschte ankreuzen ließ. Da wir inzwischen wissen, dass es die Vietnamesen sehr süß mögen, riefen wir der jungen Frau noch „without sugar“ hinterher, als sie zur Kaffeemachine ging. Sie brachte den Kaffee (zuckersüß) und erklärte uns in Zeichensprache, dass sie taubstumm ist. Aus einem Prospekt, das sie uns gab, erfuhren wir, dass das Den Coffee von Menschen mit Handycaps betrieben wird und man die hinteren Räume besichtigen kann, in denen Kunsthandwerk ausgestellt wird. Das haben wir natürlich gemacht und trafen dort noch mehr Menschen, die an dem Projekt beteiligt sind.

Dass in Quy Nhon der Tourismus noch eher auf andere asiatische Länder ausgerichtet ist und noch nicht so sehr auf Europa, merkten wir immer wieder an den Schwierigkeiten, sich auf Englisch zu verständigen. Wir wollten den Rückweg vom Den Coffee zum Strand nicht mehr laufen und suchten uns deshalb ein Taxi. Der Fahrerin sagten wir dann „to the beach, please!“, sie überlegte einen Moment und fragte dann „beacy?“. Klar, wenn hier der Strand so genannt wird! Sie fuhr los und hielt kurze Zeit später vor einem großen Einkaufszentrum mit dem Namen „Big C“. Sie dreht sich freudenstrahlend zu uns um, deutete auf die Aufschrift und sagte: „beacy!“.Da die Mall nicht sehr weit von unserem eigentlichen Ziel entfernt war und wir zu müde, um den Irrtum aufzuklären, besichtigten wir halt das Einkaufszentrum, bevor wir weiter zum Strand gingen. Dort wurden wir dann von zwei jungen Leuten angesprochen, die uns baten, zum Üben ihrer Englischkenntnisse mit ihnen zu sprechen. Sie begleiteten uns ein Stück am Strand entlang, stellten die üblichen Fragen, die man in einem Anfängerkurs so lernt und wir beantworteten sie so gut es ging. Morgen geht es dann weiter nach Hoi An, von dem wir wissen, dass es sehr touristisch ist und viele Sprachen gesprochen werden.

Der Strand von Quy Nhon fast menschenleer
Touristen fotografieren sich vor dem Cham Türmen
Kleine Werkstatt in Quy Nhon

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