Skorpione und Sandstürme

Gut, die Überschrift ist etwas übertrieben, aber nicht völlig erfunden. Beim Abbauen unseres Vorzeltes lief da tatsächlich ein kleiner schwarzer Skorpion umher. Ziemlich aufgeregt der Kleine mit aufgestelltem Stachel! Meinen ersten Reflex, einfach drauf zu treten, konnte ich unterdrücken. Gut für den Skorpion und wahrscheinlich auch gut für mich, ich war nämlich barfuß. Den zweiten Gedanken, „nimm den Staubsauger“, verwarf ich ebenfalls mangels Staubsauger und dem vor kurzem erworbenen Wissen, was in so einem Gerät mit dem Tierchen passiert. Letztendlich bugsierte ich das giftige Kerlchen mit dem Eiskratzer auf ein Kehrblech und schleuderte ihn in Richtung „weit weg von mir“ davon. Ich hoffe, seine weitere Reise verlief dann genauso problemlos wie unsere. Wir verließen Istrien, um wenige Stunden später die Kwarner Bucht zu erreichen. Dort fanden wir dann einen herrlichen Campingplatz namens Kamp Kozika. Unser Stellplatz dort war ein Traum: Schattig, Blick aufs Meer und einen kleinen Weg, der direkt an den Strand führt. Hier gab es auch ausreichend Duschen, einen kleinen Laden und eine Taverne. Gegen Abend fing es dann aber an zu winden mit ziemlich heftigen Böen. Steffie sagte noch, „lass uns das Vorzelt abbauen“, aber nein, ich wollte ja nicht hören. Wir lagen die ganze Nacht wach, weil der Wind das Zelt rüttelte und gegen unseren Bus schlug. Die große Bescherung kam aber am nächsten Morgen! Der Wind hat riesige Mengen Sand in das Zelt geweht und alles war von einer rotbraunen Staubschicht bedeckt. Große Putzaktion, bisschen Genörgel, aber nach zwei Stunden war alles wieder in Ordnung. Wir stellten dann unseren Bus an eine etwas weniger windige Stelle und verzichteten auf das Vorzelt. Und es war gut. Den Rest der Zeit dort verbrachten wir dann mit schwimmen, lesen und halt rumhängen.

2 Gedanken zu „Skorpione und Sandstürme“

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